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Mit Feuer getauft. 1.FC Köln – Borussia M’Gladbach (0-0)

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FotoAls Schiedsrichter Felix Zwayer nach 90+3 intensiven Minuten den Schlusspfiff unter dieses 81. Rheinderby setzte, sah man rund um die Mittellinie eine gute Handvoll der weiß gekleideten Spieler in sich zusammensacken. Nur eine der symbolträchtigen Situationen an einem Sonntag im September, an dem bald jeder Schritt mit Bedeutung geladen war und man sich schon am Morgen bei lauter abergläubischen Ritualen und Prozessen ertappt hatte.
Tatsächlich wäre für die Elf mit dem Geißbock wohl mehr drin gewesen als dieses respektable 0-0, die spontane Enttäuschung von Lehman & Co. täuschte nicht. Vor allem rund um die 60. Minute, als sie den ungeliebten Nachbarn vom Niederrhein feste bei den Eiern zu packen bekamen und selbst die Oberränge der West- und Osttribünen so laut zu schreien anfingen wie sonst nie.

Ich mochte kaum wagen, wirklich auf ein Tor oder gar einen Sieg des FC zu hoffen, und vielleicht ist dieses fehlende Wagnis das einzige, was man Peter Stöger und seiner Klassetruppe am Ende vorhalten kann. Die zweite Hälfte von gestern Abend hat wohl allen gezeigt, dass es nun an der Zeit ist, den Respekt gegenüber der Bundesliga in den Schrank zu hängen.
Gladbach gehört mit Sicherheit zu den stärksten Truppen dieser neuen Bundesligasaison, so viel besser werden auch Leverkusen, Dortmund oder auch der aktuelle FC Bayern nicht sein.
Natürlich hatte die Zurückhaltung der Borussia nach der 60. Minute auch mit ihren schwindenden Kräften zu tun, der kölsche Gastgeber gab ihnen aber auch zu verstehen, dass sie mit einem Remis wohl ganz gut bedient sein würden. Ein Rückstand gegen diese Abwehr aus Granit wäre der ersten Gladbacher Derbyniederlage seit 2008 (Daum/Novakovic) gleichgekommen.

Vor diesem Hintergrund lässt sich auch Stögers vorsichtige Grundhaltung rechtfertigen. In anderen Spielen, ob nun gegen Bayern, Dortmund oder auch Freiburg, darf man die Null hinter Timo Horn für den möglichen Dreier gerne mal aufs Spiel setzen. Nicht aber in einem Derby und schon gar nicht gegen Borussia Mönchengladbach. In diesem Fall ist “Nichtverlieren” allemal so gut wie Gewinnen.

Für den Fall, dass es bei den Protagonisten des 1.FC Köln noch Zweifel an der Bundesligatauglichkeit dieser Mannschaft gegeben hat, dann sollten sie mit dieser Feuertaufe endgültig ausgeräumt sein. Natürlich kann es nicht darum gehen, den Kasten von Timo Horn für weitere drei oder sechs Stunden sauberzuhalten und fast wäre ein baldiger Gegentreffer zu wünschen, damit sich der FC nicht zu sehr an dieser Null festkrallt.
Denn im Spiel nach vorne sind durchaus noch ein paar kräftige Ecken und Kanten enthalten. Pawel “Theresa” Olkowski, der überraschend für Halfar beginnen durfte, machte seine Sache zwar insgesamt sehr ordentlich und war ständig unterwegs und anspielbar, aber insgesamt fehlten der FC-Offensive Präzision und Durchschlagskraft. Die meisten Schüsse stellten VfL-Schlussmann Yann Sommer vor keine echten Schwierigkeiten.

Risse hat zudem Tage, an denen er rennt und kämpft wie immer, an denen ihm aber nichts Entscheidendes gelingt. Das ist für einen Offensivspieler ganz normal, nur dass an solchen Tagen auch Ujah etwas in der Luft hängt, ein wirklich spielender Stürmer wird aus ihm wohl nicht mehr. In diesen Fällen wäre Osako vielleicht die bessere Besetzung für ganz vorne, ihn sah man gestern öfter mal im Mittelfeld auftauchen, um die Bälle von dort nach vorne zu schleppen. Oder aber der schnelle Peszko, den man zur Erfrischung der Offensive eigentlich fast immer bringen kann. Und natürlich Nagasawa, der mir eigentlich fast mehr fehlt als Pat Helmes.

Man könnte noch eine ganze Weile weiterschreiben, zm Beispiel über das perfekte Fußballwetter, mit Sonne aus dem Sommer und Wind aus dem Herbst, über das betreute Trinken am UNO-Welttag des Friedens, das gänzliche Ausbleiben von Pyrotechnik, die äußerst lautstarken Gästefans, die Vorfreude auf das Wiedersehen am Karnevalswochenende!!!, den kleinlich pfeifenden Schiri ohne Eier in der Hose (Gelb für Hahn statt Gelb-Rot für Weltmeister Kramer), den immer elegant aufspielenden Raffael, “Flankengott” Miso Brecko, das Champions League Finale 2016 (eines Tages wirds gescheh’n und dann fahren wir nach Mailand, um den FC Köln zu sehen) oder einfach über den ewigen Matze Lehmann, für mich wieder mal einer der besten Kölner und Topkandidat für mein nächstes Trikot, wäre er doch bloß ein kleines bisschen torgefährlicher. Wie viele Experten hatten ihn längst aus der Mannschaft geschrieben. (wie übrigens auch Dominic Maroh)

PS: Ich habe gestern übrigens ganz absichtlich keine Bilder gemacht. Ihr sollt lesen und Eure Vorstellungskraft bilden, Fotos gibt es überall sonst genügend zu sehen.

 

 


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